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present thumbnailKai Neumann (#1) hat eine Beschreibung des Modells im iMODELER Presenter erstellt.

Beschreibung

ein erstes qualitatives Modell, welches über KNOW-WHY.NET gern geladen und zu einem eigenen, alternativen Modell verändert werden kann.


Siehe auch das englische Modell, welches kollaborativ bearbeitet werden kann:

https://www.know-why.net/model/CY7aksh7qgaQkCiULQUJN1A



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Kommentare (23)

Kai Neumann

Kai Neumann

3 Punkte Argumentation für die Mitte der Gesellschaft zur Flüchtlingspolitik

Schon vor der Flüchtlingskrise hat dieses Ursache-Wirkungsmodell auf KNOW-WHY.NET die Risiken und möglichen Lösungen aufgezeigt und nun holt uns das Thema ungelöst erneut ein und droht sogar als Ventil für ganz andere Probleme Europa zu spalten.

Dabei kann die Situation, ob nun politisch links oder rechts, ganz nüchtern in 3 Argumentationsblöcken gelöst werden:


1. Kein Land kann beliebig viele Flüchtlinge integrieren, oder? Richtig! Dann mag es eine Obergrenze für Integration geben, die auch Wirtschaftsflüchtlinge abhalten könnte.


2. Alle Regionen, die Menschenrechte, die jeweiligen Grundgesetze, ja sogar Seegesetze verbieten die unterlassene Hilfeleistung für Menschen in Not. D.h. grundsätzlich müssen wir versuchen jedem zu helfen, oder? Richtig. Das heisst wir dürfen niemanden abweisen, und müssen erst einmal jeden menschenwürdig aufnehmen, ohne dass wir versprechen, auch alle integrieren zu können.


3. Die Ursache wir die Flüchtlinge liegt nicht ausschließlich aber vor allem in den fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven, die dann zu Armut und Terror führen. Ursache hierfür sind u.a. der Klimawandel (ISIS und Syrienkrise nach jahrelanger Dürre....) und die internationale Industriefischerei - und auch noch etliche Effekte aus dem Rohstoffhandel, der Verlagerung von Wertschöpfungsketten, den Praktiken multinationaler Konzerne, etc. Das heisst, einen Großteil der Verantwortung für den Terror tragen wir, die Konsumgesellschaften und exportierenden Länder mit. Daraus folgt, dass wir die Kosten dieser Problematik, ob nun für ein Beheben der Ursachen oder den Umgang mit den Folgen, gemeinsam tragen müssen, Länder mit mehr Wirtschaftsleistung entsprechend mehr. Richtig!


Es muss also jedes Land Flüchtlinge aufnehmen und dafür müssen alle bezahlen. Gegen den Anblick von Leichen im Mittelmeer mögen wir abstumpfen, aber als Exportnation können wir uns Länder im Chaos nicht leisten. Das Ursache-Wirkungsmodell weist auf Details wie Englisch als Sprache für alle hin, welche die Flüchtlinge international mobil und uns alle weltoffen machte. Auch sollten während des dann nur vorübergehenden Aufenthalts unbedingt sinnstiftende Tätigkeiten ermöglicht werden. Wie viele Flüchtlinge langfristig integriert werden, können die Länder dann selbst entscheiden. Bei dem aktuellen demographischen Wandel gibt es vermutlich sogar einen Run auf die „besten Flüchtlinge“ mit entsprechenden Nebenwirkungen, etwa einem BrainDrain in den Herkunftsländern. Gleichzeitig müssen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursachen ergriffen werden.

Franc Grimm

Franc Grimm

Diese Umfrage müsste Seehofer, Söder und die Öffentlichkeit eigentlich wachrütteln. Auszug: " Seehofer wird nur von den Anhängern der AfD unterstützt : 83 Prozent von ihnen sind für den nationalen Alleingang – aber nur 44 Prozent der potenziellen CSU-Wähler..."
Kai Neumann

Kai Neumann

Spiegel Online verweist auf Studien, die den notwendigen Zuzug junger Immigranten für die deutsche Wirtschaft unterstreichen: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nachrichten-am-morgen-die-news-in-echtzeit-a-1113533.html#...=
Kai Neumann

Kai Neumann

Bisher gibt es wesentlich mehr Kriminalität gegen Flüchtlinge als von Flüchtlingen. Es würde mich nicht wundern, wenn auch die Schäden hierdurch unlängst ins Gewicht fallen. Jeder, der nicht oder eine der regierenden Parteien der letzten 20 Jahre gewählt hat, ist mit für die Flüchtlinge verantwortlich. Genscher hat dem syrischen Königshaus eine Milliarde überwiesen, nur damit im Golfkrieg die USA dort fliegen dürfen. Teile davon wurden dann auch für Waffen aus Deutschland ausgegeben. Achja, die nächste Flüchtlingswelle kommt wegen des von uns zu verantwortenden Klimawandels. Zwischendurch mögen aber noch ein paar weitere Flüchtlingswellen als Konsequenz der Bewaffnung untschiedlichster Gruppierungen und der Entwicklung russischer Interventionen kommen. Fangen wir also endlich an, die Zusammenhänge zu kommunizieren und nicht einfach nur in den Medien hohe Flüchtlingszahlen zu verkünden, die den Rechtsruck auf der Welt erzeugen.
Kai Neumann

Kai Neumann

Gerade bei Maybritt Illner: "Humanität kennt keine Grenzen". Doch, jedes Jahr und jeden Tag zieht die jeder von uns diese Grenzen, wenn wir so viel spenden, wie wir spenden, aber eben nicht mehr. Bei genauerer Betrachtung machen wir dies von unserem sozialen Kontext abhängig, von dem wir uns nicht isolieren wollen. Aber genau das ist für Deutschland als Land etwas anderes: wir können geben, ohne sozial ins Hintertreffen zu geraten - im Gegenteil, wirtschaftlich nützt es uns ja. Nichtsdestotrotz zeigt dieses Modell hier ja die Eskalationspotentiale, genau wie die mittlerweile zusätzlichen Modelle hierzu (z.B. https://www.know-why.net/model/CVOcWNOeuzvXDWTQboi_O8Q) auch. Die möglichen Maßnahmen aus dem Modell konzertiert angehen, und schon könnte es ganz realistisch klappen. So weiter nur reduktionistische Argumente äußern, und die Gesellschaft wird gespalten.
Kai Neumann

Kai Neumann

Habe gerade Rolle der Medien und die Möglichkeit zwischen Flüchtlingen ohne Obergrenze und zu migrierenden Menschen mit Obergrenze eingebaut.
Kai Neumann

Kai Neumann

Habe gerade die Integrationspflicht als mögliche Maßnahme in das Modell eingebaut. Es ist der erste Faktor, der nicht im Modell war, eh Politik oder Medien darauf gekommen sind. Alle anderen Faktoren waren denen weit voraus!
herbert.saurugg@a1.net

herbert.saurugg@a1.net

Traue keiner Studie, die Du nicht selbst gefälscht hast ... ;-)

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4856159/Der-Migrant-sorgt-fur-Wachstum

Denn die Ökonomen von Credit Suisse gehen davon aus, dass durch den Zustrom von Flüchtlingen das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Europa um 0,2 bis 0,3 Prozent wachsen wird. Natürlich werde dieses Wachstum durch einen Anstieg der öffentlichen Ausgaben generiert. „Das Wirtschaftswachstum dürfte in den kommenden Jahren weiterhin profitieren, wenn junge Migranten beginnen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, sagen die Studienautoren.

Kein Grund zu Jubeln. Genauso sorgt auch die aktuelle Flüchtlingssituation zwar kurzfristig für enorme Probleme, langfristig allerdings für mehr Wohlstand in Europa, meinen die Wirtschaftsforscher von Credit Suisse. Wörtlich heißt es in der Studie: „Starke Zuwanderung setzt Länder unter Druck, die sich sorgen, dass die Sozialsysteme überlastet werden, in denen die Arbeitslosigkeit stark angestiegen ist und fremdenfeindliche Parteien an Zuwachs gewinnen.“ Allerdings: „Wir glauben, dass die Auswirkungen einer starken Zuwanderung auf die öffentlichen Finanzen, Renten, die Demografie und das potenzielle Wachstum in der Eurozone positiv sein dürften.“

Diese Erwartungshaltungen mit 0,x% sind ja toll, vor allem, wenn das BIP durch mehr Schulden steigt und andere Rahmenbedingungen ausblendet - wie etwa "The Limit to Growth" ( http://www.saurugg.net/tag/the-limits-to-growth). Und solche enorme Wachstungsraten verspricht ja auch TTIP oder?

Wir sollten uns nicht selber in die Taschen lügen, sondern an Lösungen arbeiten, wozu hoffentlich das Modell von Kai beitragen wird.
herbert.saurugg@a1.net

herbert.saurugg@a1.net

Ich habe heute auch einen interessanten Brief erhalten -  http://www.herbert.saurugg.net/?p=3474
Es geht um das fehlende Projektmanagement. Ich fürchte hier schon, dass das ganze eskaliert, wenn das so chaotisch weiter abrennt. In Österreich wurde heute einfach eine Absperrung vor der Registrierung von hunderten Menschen überrannt, um sich zu Fuß weiter auf den Weg Richtung Deutschland zu machen. Es gab natürlich kein Einschreiten. Aber wo sind die Grenzen? Auch ein Gastgeber hat ein Recht auf Respekt. Und trotz allem erlebten, befinden sie sich schon länger auf sicherem Boden, auch wenn das nicht die Wunschvorstellung sein mag. 

Wir können nur hoffen, dass die Stimmung in der breiten Öffentlichkeit nicht so rasch kippt.
Kai Neumann

Kai Neumann

Zur Forderung nach Obergrenzen: "wir nehmen nur x Flüchtlinge pro Jahr auf - der Rest muss leider sterben"
Natürlich gilt alles aus dem Modell: es ist eigendynamisch, es können zu viele sein, die EU muss ran, die Abweisung von Wirtschaftsflüchtlingen muss schneller werden usw.. Größter Hebel scheint die Ausstattung von Lagern vorort zu sein. Cleverer Hebel sind die Englisch Kurse, machen diese doch die Flüchtlinge flexibler und uns weltoffener.
herbert.saurugg@a1.net

herbert.saurugg@a1.net antwortet herbert.saurugg@a1.net

Jetzt funktioniert die Umleitung ... zur Sicherheit noch der Kurzlink:  http://www.saurugg.net/?p=3224
herbert.saurugg@a1.net

herbert.saurugg@a1.net antwortet Kai Neumann

Hallo Kai, Danke für das Feedback, aber so schnell kannst Du noch gar nicht alles gesehen haben - da ist viel zu viel drauf und den Bereich  http://www.saurugg.net/vernetzung-komplexitaet/visualisieren müsste ich mal überarbeiten - bzw. was praktisches einbinden ;-). 

Ja, der Link war zu lang und wurde abgeschnitten - aber ich habe jetzt eine Weiterleitung gesetzt, sodass er nun funktioniert.
Kai Neumann

Kai Neumann

Hallo Herbert, der Link scheint nicht zu funktionieren - aber es hat sich gelohnt so den Rest der tollen Site kennenzulernen :-)
herbert.saurugg@a1.net

herbert.saurugg@a1.net

Ich habe mir das Modell noch nicht im Detail angesehen, aber ev. passen ein paar Gedankengänge von meiner systemischen Betrachtung dazu:  http://www.saurugg.net/2015/blog/gesellschaft/vernetzung-komplexitaet-und-die-aktuelle-fluec...
Kai Neumann

Kai Neumann

Hinweis: es gibt auch drei englischsprachige, sogar kollaborative Modelle hierzu auf KNOW-WHY.NET.
Kai Neumann

Kai Neumann

Ich habe als Attribut der Faktoren nun die aktuelle Situation hinzugefügt. So zeigen die Erkenntnis-Matrizen nun durch die Position der Faktoren, wie wirkungsvoll diese sind oder wären, und durch den Kreisumfang den aktuellen Stand. Im Präsentator (Menü ... Präsentator) habe eine Analyse hinzugefügt, die sehr schön zeigt, dass die größten Ursachen für einen Flüchtlingsstrom aktuell unverändert hoch sind, während die potentiell effektivsten Gegenmaßnahmen noch nicht oder sehr wenig angegangen werden.
Susanne

Susanne

Es ist schon frustrierend, wie langsam viele der Argumente aus diesem Modell nun in der Öffentlichkeit auch gesehen werden, aber immer noch ohne den Gesamtzusammenhang, als Einzelargumente. Würden doch nur die Medien ebenfalls einmal Wirkungszusammenhänge visualisieren. :-(
Kai Neumann

Kai Neumann antwortet Susanne

Toller Hinweis - besten Dank! Ich habe es eingebaut und die Analysen von "was wir wollen" und "Zustrom von Flüchtlingen" zeigen eindrucksvoll, dass zwischen beiden Zuwendungsarten unterschieden werden sollte.
Susanne

Susanne

spielt die Unterscheidung von Sach- und Geldleistungen eine Rolle?

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