The content of this page is licensed under the Creative Commons Attribution 3.0 License.
Quick view of the model (open complete model with iMODELER):

Description

Ausgangsthese:

Wir verwenden heute nicht-erneuerbare Energien zur Herstellung von Dämm-Materialien, die sich erst über Jahrzehnte auszahlen sollen, wenn wir unlängst erneuerbare Energien haben.
Frage also, ob wir nicht lieber weniger dämmen und dann eben den Energiebedarf mit erneuerbaren Energien decken oder ob der Mehrbedarf an nicht-erneuerbaren Energien heute gerechtfertigt ist, da der Mehrbedarf an erneuerbaren Energien in der Zukunft auch zu bewerten ist. Zu bewerten in mehrerlei Hinsicht: 
  1. kann der Mehrbedarf dazu führen, dass die Ziele nicht erreicht bzw. deutlich verschoben werden?
  2. kann der Mehrbedarf dazu führen, dass kritische Rohstoffe für erneuerbare Energien knapp und damit Energie deutlich teurer wird?
  3. kann der Mehrbedarf zu notwendigem Import von Energien und damit weniger Wertschöpfung im Inland führen?
Im Grunde machte hier ein quantitative Modellierung Sinn. Wie lange spart ein Gebäude Energie, wie lange sind erneuerbare Energien im Betrieb bis zu ihrem Repowering? Ist es eine Option, jetzt weniger zu dämmen, und wenn die Dämm-Materialien später mit erneuerbaren Energien hergestellt werden, können wir dann nicht einfach später noch mal nachsanieren?
Kann aus dem Ganzen eine Grenznutzen abgeleitet werden, bis zu dem weitere Dämmung Sinn macht?
Sind es am Ende nicht die THG sondern die gesparten Kosten für den Energiebedarf, die das Passivhaus rechtfertigen?
Und müssen wir nicht einfach nur weniger Fleisch essen, um dann biotische Dämmstoffe haben und uns leisten zu können?

Literatur findet sich hinter dem "D" des Modells.

494 views

Add Your Comment:

Comments (1)

Kai Neumann

Kai Neumann

Hier eine Argumentation aus dem Tagesspiegel: ENERGETISCHE SANIERUNG
Ohne Sanierung wird Wärmewende teurer, riskanter und schwer umsetzbar

veröffentlicht am 20.06.2025

Lesezeichen setzenLesezeichen entfernenArtikel druckenPer E-Mail teilenAuf Facebook teilenAuf X teilenAuf LinkedIn teilenAuf XING teilenAuf XING teilen

Bleibt der Sanierungsstau bestehen, droht sich der Strombedarf für Heizung und Warmwasser in Deutschland fast zu vervierfachen. Das zeigt eine Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff). Ohne energetische Sanierungen könnten hohe Zusatzkosten, eine Überlastung der Stromnetze und Risiken für die Versorgungssicherheit die Wärmewende ausbremsen.

Konkret würden laut Studie jährlich rund 153 Terawattstunden Strom zusätzlich benötigt, wenn künftig alle Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland ohne vorherige energetische Sanierung auf strombasierte Heizsysteme wie Wärmepumpen umstellen. Zum Vergleich: Der Strombedarf wäre dann zwei- bis viermal so hoch wie der von sanierten Gebäuden. Das entspräche laut IÖW einer Leistung von etwa 98 Gigawatt an Kraftwerkskapazität, also dem Dreifachen der aktuell installierten Gaskraftwerke in Deutschland. Sanierte Gebäude verbrauchen nicht nur deutlich weniger Energie, sondern helfen auch, Stromspitzen im Winter zu vermeiden. Denn gut gedämmte Häuser halten Wärme länger und entlasten so das Stromnetz, was den teuren Ausbau von Leitungen verringert.

„Gebäudesanierung ist viel mehr als Klimaschutz am einzelnen Haus, sie ist eine Systemdienstleistung für unser Energiesystem. Ohne sie bricht das energiepolitische Zieldreieck aus Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Klimaschutz zusammen", sagte Deneff-Geschäftsführer Christian Noll.Je ambitionierter die Sanierung, desto größer sei ihr Nutzen für Haushalte, Netzstabilität und das Klima. Voraussetzung seien allerdings verlässliche Förderbedingungen und ein klarer ordnungspolitischer Rahmen. Die Anforderungen an die Energieeffizienz sollten mindestens beibehalten, idealerweise jedoch verschärft werden. Ein Kurswechsel weg von Energieeinsparungen, wie ihn etwa die „Iniative Praxispfad CO2-Reduktion im Gebäudesektor“ gefordert hatte, sei dagegen gefährlich.

Auch das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestand bis 2045 sei ohne energetische Sanierungen kaum zu erreichen. Lediglich die Heizungen auszutauschen, sei gesamtwirtschaftlich teurer. Es müssten deutlich mehr Wärmepumpen installiert werden. „Ohne Effizienz wird der Ausbaupfad für Wärmepumpen so steil, dass der Markt gar nicht schnell genug nachziehen kann“, sagte Studienautor Janis Bergmann vom IÖW.

Volkswirtschaftlich zahle sich der Sanierungskurs ebenfalls aus: Rund 600.000 Menschen arbeiten im Bereich der Gebäudesanierung. Effizienzmaßnahmen würden die regionale Wertschöpfung stärken, Arbeitsplätze sichern und die Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren.

Für Eigentümer:innen würde energetische Sanierungen deutliche finanzielle Vorteile bieten. Laut Studie liegen die jährlichen Heizkosten bei einem unsanierten Einfamilienhaus mit derzeitigen Strompreisen bei rund 3.610 Euro. Werde das Gebäude auf Mindestanforderungen nach GEGsaniert, sinken die Kosten auf etwa 2.170 Euro. Bei einer Sanierung auf Effizienzhaus-Standard 55 reduziere sich der Betrag auf rund 880 Euro, also nur ein Viertel der ursprünglichen Kosten. Auch für Mietende könnten sich energetische Sanierungen lohnen.

Zudem würden die Kosten für energetische Sanierungen häufig überschätzt, denn ein großer Teil der Ausgaben entfalle auf Instandsetzung und -haltung von Bauteilen. Diese sogenannten „Sowieso-Kosten“ würden je nach Sanierungstiefe bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten ausmachen und dürften nicht dem Klimaschutz zugerechnet werden. red

Email notification

More models from Kai Neumann