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Beschreibung

Das Model versucht wesentliche Einflussfaktoren für die Entscheidung zur Einnahme einer bestimmten Organisationsform der Einsatzgliederung darzustellen und in eine qualitative Wirkbeziehung zu setzen.

„Einsatzgliederung“ in ihren hier abgebildeten Ausprägungsformen „Dezentral“ und „Zentral“ sind als neutrale Parameter in Weiß gefärbt. „Auftragserfüllung“ als die zu optimierende Zielgröße ist in Grün dargestellt.

Die Einsatzstruktur wird entschieden, deshalb ist die Basis der Einnahme einer Gliederung eine Entscheidung des Kommandeurs („Principal“). Diese ist das Ergebnis eines Entscheidungsfindungs-prozesses. Die Prozessschritte der Entscheidungsfindung sind als Dreiecke in Gelb im Modell dargestellt. Grundsätzlich sind die Pfeile im Modell mit einem positiven Vorzeichen zu lesen als: „Mehr X führt zu mehr Y“. Negatives Vorzeichen ist demnach zu lesen als: „Mehr X führt zu weniger Y“. Die Pfeile zwischen den Prozessschritten beschreiben die Reihenfolge und Richtung des Entscheidungsfindungsprozesses.

Variablen die den Effekt einer Störgröße auf das Finden einer optimalen Entscheidung haben sind in Rot dargestellt. Eigene Kräfte und eigene Fähigkeiten die grundsätzlich helfen können eine optimale Entscheidung zu finden sind in Blau dargestellt. Die Variable „Führungssysteme“ ist in einem helleren Blau eingefärbt, da sie eine ambivalente Wirkung im Modell entfaltet. Sie wirkt positiv auf „Leistungsvermögen“, d.h. sie verstärkt eine Variable die sich positive auswirkt und sie wirkt positiv auf „Mikromanagement“, d.h. sie verstärkt hier eine Variable, die sich negativ auswirkt.

Die Variablen „Informationsumfeld“, „Orientierungswissen“ und „Verfügungswissen“ sind in Orange dargestellt, um den besonderen Charakter von Information und Wissen visuell zu akzentuieren. Die Farbe stellt keine Qualität dar.

Das Modell vereinfacht in großen Teilen und lässt Wirkbeziehungen weg, z.B. ist nur die Wirkbeziehung „Mikroagenda Agent“ auf den Prozessschritt „Abwägen der Möglichkeiten eigenen Handelns“ dargestellt. Dieser Faktor kann aber  grundsätzlich jeden Prozessschritt beeinflussen. Die Beschreibung der Modellvariablen ist im Anhang und im Modell verfügbar.

Mehrere Umgebungsvariabel beeinflussen diesen Entscheidungsprozess mehr oder weniger direkt. Die Variable "Mikroagenda Agent" ist ein "Human Factor" der im Prozess der Entscheidungsfindung eine Störgröße darstellen kann. Die Varible "Toxic Leadership" ist ein Beispiel für eine "Human Factor" des Entscheiders.

Damit haben zwei mögliche Störgrößen eines Principal-Agent-Models hier Einflussmöglichkeiten in einen rationalen Entscheidungsprozess.

Das Modell stellt die wesentlichen Umgebungsvariablen "Komplexität" und "Ungewissheit" dar. Dazu in Beziehung gesetzt werden Möglichkeiten zur Reaktion auf Komplexität und Ungewissheit, d.h. Wege aus der "Komplexitätsfalle".

Wichtig ist hier die Bedeutung von Information und von Informationsgefälle, insbesondere die Bedeutung von "Verfügungswissen" und "Orientierungswissen". "Verfügungswissen" wir durch Technische Systeme erhöht, hilft aber nicht, Komplexität zu reduzieren. Im Gegenteil, mehr Verfügungswissen erhöht Komplexität („Information Overflow“). Komplexität wird reduziert durch "Orientierungswissen" und Standard Operating Procedures („Heuristiken“). Merkmal eines komplexen Systems ist ja gerade seine Fähigkeit einen Beobachter immer wieder zu überraschen, obwohl alle Teile des Systems und ihre Wirkzusammenhänge bekannt sind (sonst wäre Fußball nicht so spannend:-)).

In diesem Kontext ist eine Führungskultur und Führungsverfahren hilfreich, die explizit "Orientierungswissen" bei "Agenten" erhöht und negative Einflussmöglichkeiten des "Agenten" (Opportunistisches Verhalten reduziert.

Eine reine technokratische Lösung, die Mikromanagement ermöglicht, schafft grundsätzlich kein "Orientierungswissen", erhöht aber die Illusion der Steuerungskompetenz eines "Prinzipals". In der Realität scheitert Mikromanagement dann in der Regel an der zu großen Führungsspanne und dem "Information Overflow" des "Principals".


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Ihre Meinung:

Kommentare (3)

kodallethorsten@f*

Am besten im iMODELER öffnen und dort verschiedene Betrachtungsperspektiven einnehmen und Betrachtungsebenen ein- oder ausblenden.

Hier im Web lassen sich nur einzelne Elemente fokussieren.

kodallethorsten@f*

Und schon gleich die erste Verbesserung vorgenommen und den Wirkzusammenhang "Verfügungswissen erhöht Komplexität" eingebaut ... das geht ja so was von einfach. Im iMODELER geöffnet und hier auf aktualisieren gedrückt und schon ist es hier aktuell. Toll:-)

Das bedeutet übrigens, dass beim aktiven Modellieren in einer kooperativen Arbeitssitzung zwischen mehreren Bearbeitern die Änderungen im Modell in nahezu Echtzeit beobachtet werden können.

Und Ideen, die hier gepostet werden von Zuschauern könnten sehr schnell ins Modell integriert werden.

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