Kaufen vs. Schenken - aus psychologischer Sicht

Kai Neumann

Modell aus Perspektive des Faktors Angabe: Glück durch Beschenken anderer

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Schnelles Modell zu der Frage, ob für sich oder für andere etwas zu kaufen glücklicher macht. Systemisch betrachtet, kommt es natürlich darauf an.
Die rosa Pfeile zeigen Dynamiken an, etwa wenn das Vorbild der Großzügigkeit die Werte des Umfelds ändert, oder wenn selbst etwas zu kaufen dazu führt, dass auch das Umfeld mehr kaufen will, oder wenn das Umfeld materialistisch ist und den Nutzen und die Notwendigkeit von Großzügigkeit in Frage stellt.

Modell aus Perspektive des Faktors Angabe: Glück durch Beschenken anderer

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Blau sind ausgleichende Wirkungsschleifen, rot selbstverstärkende Wirkungsschleifen. So kann ein Mensch sich sowohl eigendynamisch um Umfeld von Werten für mehr Kaufen als auch in einem Umfeld mit Wertschätzung von mehr Schenken befinden. Beim Kaufen ist eine Bremse der bekannte abnehmende Grenznutzen von hohem Einkommen. Beim Schenken wollen gibt es mindestens zwei begrenzende Faktoren: Menschen sind unglücklich, da sie weder durch Tun oder ähnliches noch durch viel Haben ausreichend Zufriedenheit besitzen, um am Wohl anderer interessiert zu sein. Oder das Umfeld wertschätzt diese Großzügigkeit nicht, etwa weil es selbst den materialistischen Werten anhängt und diese nicht in Frage gestellt bekommen möchte.

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Die Frage ob nun Menschen angeben, durch Beschenken glücklicher zu sein, als dadurch, sich selbst etwas zu kaufen, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Selbst glücklich zu sein, scheint letztlich entscheidend, wobei das Glücklichsein durch eigene Anschaffungen in der Wirkung ....

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... im Zeitverlauf negativ wirkt, da wir hierüber die materialistische Norm schüren. Die beste Wirkung hat daher, mit dem Beschenken zu starten. Bemerkenswert auch, dass ein normativer Rahmen zumindest die Angabe, ob Beschenken glücklich macht, positiv beeinflusst. Es kann gut sein, dass diese behauptet wird, um einer Norm zu entsprechen, insgeheim aber das Geld lieber für sich ausgibt, da die Realität vermutlich eine andere Norm ist.